Als Brustbild ohne Hände sehr eng in den Bildausschnitt gesetzt, konzentriert sich das ovale Bildnis der Kurfürstin Dorothea von Brandenburg auf Gesicht und Oberkörper der Dargestellten. Vor einem undefinierten dunklen Hintergrund gab der Künstler sie mit dem Kurmantel und einem silberweißen Kleid wieder, das mit Perlen- und Steinschmuck sowie am Dekolleté mit eleganter Spitze verziert ist. Eine Perlenkette und Perlenohrringe ergänzen den Schmuck. Aus ihrem dunklen Haar, das in einer modischen Lockenfrisur à la hurluberlu gehalten ist, sind zwei lange Lockenstränge über ihre Schultern nach vorn geführt.
Dorothea von Holstein-Glücksburg war seit 1653 in erster Ehe mit Herzog Christian Ludwig von Braunschweig-Lüneburg (1622-1665) verheiratet. Drei Jahre nach dessen Tod heiratete sie im Sommer 1668 Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Dessen erste Ehefrau, Louise Henriette von Oranien-Nassau, war im Jahr zuvor verstorben. Das Gemälde wird dem niederländischen Maler Jacques Vaillant zugeschrieben. Er war seit 1672 als Hofmaler des Kurfürsten tätig und schuf sowohl großformatige Historien und Deckengemälde als auch Porträts der Kurfürstenfamilie.
Das Bildnis der Kurfürstin befand sich vermutlich seit seiner Entstehungszeit in den kurbrandenburgisch-preußischen Sammlungen und wird heute im Schloss Caputh gezeigt.
Dr. Alexandra Nina Bauer
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