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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00655]
„asyk“ (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
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„asyk“

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Beschreibung

Die Gattung des Zopfschmuckes wird als „sačlyk“ bezeichnet („sač“ bedeutet Haar, Zopf). Die Gattung ist in Turkmenistan in zwei Hauptformen und mehreren Zwischenformen verbreitet: als „asyk“ und als „sačmondžuk“. Die Bedeutung von „asyk“ kann divers sein: damit kann das überqueren (eines Berges) gemeint sein, Vorteil, Heiraten, oder einfach nur „aufhängen“ (in Bezug auf die Art den Schmuck zu tragen). Hinter dem Ausdruck steht auch die Veränderung der Lebenslage eines jungen Mädchens zur Frau und Heirat, und die somit verbundene Erwartung der Nachkommenschaft. Die letzte Bedeutung ist bei den Turkmenen die geläufigste und spiegelt sich auch in den Motiven und Symbolen auf dem Schmuck wieder. Die Karneole symbolisieren die Raumbeherrschung, die Symbole auf der teilvergoldeten Platte stehen für Regeneration und Fruchtbarkeit. Die Form des „asyk“ wirkt wie die eines Herzens, dabei handelt es sich aber um eine anthropomorphe weibliche Form, die Dreierlei zu verstehen ist: als Weltscheibe, als invertiertes Bergmotiv und als Unterwelt (wo die Ahnen der Turkmenen weilen). Der Zopfschmuck wird der Braut von den Eltern des Bräutigams geschenkt, und von der Frau bis zur Geburt ihres ersten Sohnes getragen. Danach bewahrt sie den Schmuck auf, damit sie ihn der zukünftigen Frau ihres Sohnes zur Hochzeit schenken kann. Mit der Hochzeit der Frau verändert sie ihre Haartracht: anstatt vier Zöpfen trägt sie nur noch zwei, die nach hinten über den Rücken fallen. In diese zwei Zöpfe wird der „asyk“-Schmuck gehängt.
Der „asyk“-Rückenschmuck ist Silber mit einigen feuervergoldeten Ornamenten und aufgelöteten Verzierungen. Der herzförmige Teil des Schmuckes ist dabei reicher verziert als der Hals. Der schlichte, silberne Hals des Anhängers ist trapezförmig und seitlich befindet sich jeweils ein rot-orangener runder Karneol in einer Fassung. Um die Fassung ist ein gezwirnter Draht angelötet. Am oberen Rand ist ein langer Zylinder befestigt, durch den vermutlich ein geflochtenes, farbiges Band zur Verzierung gezogen werden kann. Über den Karneolen befinden sich Ösen zur Befestigung des Bandes. Der Rand ist umlaufend erhaben und wurde mit einem feinen, gravierten Zickzackmuster verziert. Eine erhabene vertikale Linie zieht sich durch die Mitte des Anhängers. Auf der Hälfte ist die Linie unterbrochen und dort ist ein ovaler, rot-orangener Karneol in einer Fassung befestigt, die von einem gezwirnten Draht umgeben ist. Die Linie über dem zentralen Karneol ist geriffelt, die untere mit einer Zickzackgravur verziert. Die Feuervergoldungen auf dem Hals stellen ein Motiv dar, dass einem Kreuz ähnelt. Die Motive auf der Herzplatte sind tropfenförmig, mit Dreiecksmotiven und vermutlich Wasserzeichen in der Mitte. Zwei vergoldete halbrunde Linien betonen den Karneol.

Material/Technik

Silber, Vergoldung, Karneole, graviert, gelötet, gefasst

Maße

Objektmaß: 17,1 x 11,8 x 1,1 cm, Gewicht: 163,3 g

Literatur

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

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