museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00639a,b]
Dolchmesser „pitschak“ mit Scheide „gyn“ (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Dolchmesser „pitschak“ mit Scheide „gyn“

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Bestimmte Muster und Motive sind auf den turkmenischer Männerschmuck beschränkt und kommen bei dem Frauenschmuck nicht vor. Ein Beispiel davon sind Dreiblattmotive. Der Dolch ist eine persische Arbeit, welche bei den Turkmenen sehr beliebt waren. Im 19. Jahrhundert führten die Turkmenen viele Raubzüge nach Persien, wo sie Sklaven, Frauen und Waffen erbeuteten. Die Schneiden für den persischen Dolch ließ sich der Mann von einem Silberschmied mit Motiven seines Stammes anfertigen. Durch die prominente Position am Gürtel war so für Außenstehende sofort die Stammeszugehörigkeit ersichtlich.
Die Schneide des Dolchmessers „pitschak“ (auch „pyčak“) (a) ist aus Stahl gefertigt, der Griff besteht aus Walrosszahn, der durch den Glanz wie marmoriert wirkt. Der Walrosszahn ist an dem Stahl des Dolches an beiden Seiten mit drei Nägeln befestigt. Der Zahn umschließt den Stahl nicht komplett. Der Griff ist ganz leicht geschwungen und wird zum Knauf etwas breiter. Der Dolch und der Griff verschwinden fast komplett in der Scheide. Der breite Rücken des Dolches ist gerade, die Schneide ist nach vorne spitz zulaufend und leicht gerundet.Der Übergang von Schneide zu Griff ist mit Goldtauschierungen verziert.
Das Holz der Scheide „gyn“ (b) ist reich vergoldeten Applikationen und Punzierungen verziert, sowie mit bunten Glassteinen. Die Scheide ist konisch geformt, das spitze Ende bildet ein facettierter Aufsatz. Seitlich am oberen Drittel der Scheide befindet sich eine angelötete Öse. Das untere Drittel ist mit Silberdraht eng umwickelt. Darauf folgt das vergoldete und geprägte Silberblech, welches in gleichen Abständen von dünnen Drahtreihen unterbrochen wird. Ein Hauptelement der Verzierungen bilden die vier Reihen gefasste Glassteine im Mugelschliff. Jeweils zwei Glassteine sind nebeneinander gefasst. Insgesamt befinden sich ein grüner, drei blaue und vier rote ovale Glassteine auf der Scheide. Bei den geprägten Motiven handelt es sich u.a. um Gehörnmotive. Die anderen geometrischen Prägungen bilden Kreise, Kreuzformen, Linien und Fischgrätmuster. Deren Bedeutung erschließt sich vorerst nicht.

Material/Technik

Dolch: Stahl, Walrosszahn, Scheide: Holz, Silber, vergoldete Applikationen, Glassteine

Maße

Objektmaß: 41,5 x 4 x 3,5 cm (gesamt), Gewicht: 500,1 g (gesamt), a) 29,5 x 3,2 x 3,1 cm, 224,9 g b) 37,3 x 4 x 3,5 cm, 275,2 g

Literatur

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Karte
Hergestellt Hergestellt
1801
Perser
Iran
Hergestellt Hergestellt
1901
Teke (Turkmenen)
Turkmenistan
Hergestellt Hergestellt
1901
Teke (Turkmenen)
Nordost (Iran)
1800 1935
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.