Pokal aus farblosem Glas mit vielen Luftblaseneinschlüssen, der leicht ansteigende Fuß ist mit einer geschnittener Fiederblattranke dekoriert, Abrissnarbe am Boden. Massiver Schaftaufbau aus gekehltem Nodus, Baluster und Ringscheibe. Der Baluster ist mit einer polierten Kugelborte verziert, der Ansatz der becherförmigen Kuppa in zwei Reihen facettiert, die obere läuft in Rundbögen aus. Das mittlere Register der Wandung zeigt großflächig ein mattgeschnittenes, umlaufendes Rankenornament und Arabesken. Es wird oben von einer Borte aus großen, polierten Kugelungen gerahmt.
Der großdimensionierte Kugelschliff ist ein charakteristisches Merkmal Potsdamer Gläser, den Rankendekor hingegen findet man seltener auf Erzeugnissen der preußischen Hofmanufaktur. Fiederblattranke und Ansatzfacettierung weisen nach Böhmen bzw. Sachsen. Formal dürfte der Pokal in die Zeit 1720 bis 1730 datieren. Er wurde 1990 bei der Kunst und Antiquitäten GmbH in Mühlenbeck erworben.
Verena Wasmuth
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