Der württembergische Vogt Jeremias Rebstock hält den Gerichtsstab, am Tische sitzt federführend der Amtsschreiber. Rechts und links neben dem Vogt sind die Oppenauer Gerichtszwölfer versammelt. An dem linken Rand des Bildes, unweit der Türe, steht Hans Mertz, der Amts- und Gerichtsdiener (Bott), der richterlichen Befehle harrend.
Das Scheibenfragment gehörte ursprünglich zu der heute im Badischen Landesmuseum Karlsruhe aufbewahrten Gemäldescheibe mit dem Wappen des Jeremias Rebstock, die wenige Jahre nach den 1617 datierten Ratsherrenscheiben in der Lingg’schen Werkstatt in Straßburg entstanden ist. Das Datum auf der Karlsruher Rebstockscheibe ist nicht eindeutig zu entziffern ("1623" oder "1625").
Jeremias Rebstock entstammt einem bekannten Straßburger Patriziergeschlecht. Von 1613 bis 1629 amtierte er als württembergischer Vogt im Oppenauer Tal, das eigentlich zum rechtsrheinischen Territorium des Fürstbischofs von Straßburg gehörte, von 1604 bis 1664 aber an Württemberg verpfändet war. Vor seiner Amtszeit als Vogt war Rebstock württembergischer Forstmeister in Calw. Er starb in Oppenau im Jahre 1636.
Die Scheibe, im 19. Jahrhundert an das Haus Baden gelangt, wurde 1995 bei der Versteigerung der Sammlungen der Markgrafen und Großherzöge von Baden von der Stadt Oppenau zurückerworben.
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