Der Fahnenstoff aus Seide wurde mit einem Träger aus Leinen verbunden. Die Vorderseite wurde bei Kriegervereinen stets in den Reichsfarben Schwarz-Weiß-Rot gestaltet. Für Kriegervereine war diese Gestaltung der Flaggenvorderseite einheitlich und wurde in den Vorschriften festgelegt. Die Fahnen der Kriegervereine der Region waren mit dem preußischen Adler gestaltet. Auf der Brust trägt er die Initialen „FR“ für Fredericus Rex – Friedrich I. von Preußen. Krone, Zepter und Reichsapfel vervollständigen die Zeichen der Herrschaft.
Die miteinander verbundenen Zweige und die aufstrebenden Blätter des Lorbeerlaubs stehen als positives Element für einen voranstrebenden lebensbejahenden Elan, für Sieg und später auch Patriotismus.
Die zentrale Figur auf der anderen Seite stellt eine Interpretation der Germania des 19. Jh. dar. Sie trägt in der linken Hand ein Schwert, in der rechten die Reichskrone, jeweils mit Lorbeer geschmückt. Diese Darstellung wurde in den 1870er Jahren populär und in zahlreichen Bildern und Denkmälern wie dem Niederwalddenkmal reproduziert. Das angegebene Gründungsdatum war 1879. Vermutlich gründeten Veteranen des Deutsch-Französischen Krieges (1870 – 1871) zur Vertretung gemeinsamer Interessen diesen Verein. Der Empfindliche Seidenstoff wurde an manchen Stellen von Motten befallen. Dort bleiben oft viele kleine Löcher zurück, durch die das Trägermaterial durchschimmert.
de