Der Eckschrank wurde von Heinrich Wilhelm Spindler (Furnier) und Johann Melchior Kambly (Bronzen) für das untere große Schlafzimmer des Neuen Palais 1768 in Potsdam angefertigt. Er bleib dort unverändert bis 1945 und kehrte 1958 aus kriegsbedingter Verbringung in die Sowjetunion zurück. Der Schrank besteht aus zwei Teilen, das untere kommodenförmig mit zwei Schubladen, der obere Aufsatz mit zweiflügliger Tür. Als Abschluss sind zwei Putten aus Bronze auf dem oberen Schrankteil arrangiert. Sie halten eine Blumengirlande, welche die Kugel in der Mitte einrahmt, auf der wiederum eine bronzene Blumenvase steht.
Heinrich Wilhelm Spindler fertigte den Schrank mit dem dunklen Ebenholz-Furnier, das mit Marketerien aus gefärbten Ahornhölzern mit Blumenmotiven versehen ist. Die Bronzeapplikationen gliedern die Marketerien auf dem gesamten Schrank in neun Felder auf. Eine ähnliche Aufteilung findet sich auch an Kommoden und Schreibtischen von Spindler und gilt als charakteristisch für die Werkstatt.
Jule Sophie Christ / Henriette Graf
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