In der Landschaftsfotografie Kochs tauchen immer wieder ähnliche Ansichten und Motive auf, wie beispielsweise weiträumige Übersichten (Gebirgszüge, Hügellandschaften), Meeresbuchten, mediterrane Landschaften sowie Baumgruppen und Alleen.
Diese Aufnahme zeigt eine verschneite Allee. Die Bildkomposition experimentiert mit der perspektivischen Tiefenwirkung des Landschaftstypus’ Allee. Dabei sind die Bezüge zur Neuen Fotografie besonders deutlich zu erkennen. Vor allem die Arbeiten Albert Renger-Patzschs hatten für Koch Vorbildwirkung in Gegenstand und Bildaufbau:
"Wesentliches Merkmal dieser Photographien ist die Konstruktion des Raumes. Eine derartige Betonung der dritten Dimension bringt diese in ein ambivalentes Verhältnis zur Flächigkeit des Bildes." (T. O. Immisch/Gunnar Lüsch (Hg.): Heinrich Koch. Photographien 1929-1934), Staatliche Galerie Moritzburg Halle 2002, S. 26.)
Die Aufnahme zeigt eine winterliche Stadtlandschaft. Im Vordergrund eine verschneite Straße mit im regelmäßigen Abstand angepflanzten Bäumen und einer Straßenlaterne sowie spielende Kinder mit einem Schlitten. Im Bildhintergrund die im Dunkel liegenden Häuser.
Die rechte Straßenkante des verschneiten Wegs dient als trennende Bilddiagonale. Die dunkle Farbigkeit der Häuser bilden einen starken Kontrast zum hell leuchtenden Schnee. Das Grundgerüst dieser Fotografie bildet somit eine formale Struktur - ein Merkmal, dass auch in anderen Landschafts- oder Architekturaufnahmen Kochs zu finden ist. Weiterhin vermeidet er das Einnehmen einer zentralen Bildperspektive.
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