Die Figuren gehören zu einer sogenannten Stadt-, Orts- oder auch Heimatkrippe. Es wird der Versuch unternommen, die Bedeutung des Weihnachtsfestes für das Hier und Heute hervorzuheben, in dem die Weihnachtsgeschichte aus dem fernen Bethlehem in die bekannten Landschaften der Gegenwart versetzt wird: Hier nach Ulm in das frühe 19. Jahrhundert. Die Figuren tragen Ulmer Trachten, ein Mann raucht eine typische Ulmer Pfeife, ein Donauschiffer läuft über den Platz und zahlreiche Soldaten erwecken den Eindruck einer lebendigen Stadt. An ihnen lässt sich ablesen, dass Ulm zu dieser Zeit eine bedeutende Garnisonsstadt war, aber auch dass die Lage der Stadt an der Donau die Menschen auf besondere Weise prägten.
Der zu den Krippenfiguren gehörende Hintergrund, der höchstwahrscheinlich das Ulmer Münster, das Fischerviertel und das Rathaus abbildeten, ist leider nicht erhalten. Die Figuren sind aus Holz geschnitzt und mit Filz, aber auch anderen Stoffen bekleidet. Sie sind keine sonderlich großen Kunstwerke, strahlen aber eine außerordentliche Individualität aus. [Maike Lange]
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