Abgebildet sind Jugendliche mit Brezeln auf geschmückten Stäben, vermutlich auf dem Weg zum Kriemhildenstuhl.
Das Stabausfest, auch Winterverbrennung genannt, ist eine Tradition aus dem
Südwesten Deutschlands. Der
Sinn des Stabausfestes ist es, den Winter zu vertreiben.
Das Wort Stabaus leitet sich vom Brauch des Frühjahrsputzes ab, bei dem der Stab
(rheinhessich für Staub) aus dem Haus gekehrt wird. Das Stabausfest bzw. die Winterverbrennung findet
immer zu Beginn der vorösterlichen Fastenzeit statt, meist um den kirchl. Feiertag
Laetare (lat. Freue dich!) statt.
In den meisten Regionen beginnt das Stabausfest damit, dass es ein
Schauspiel gibt, bei welchem dem Winter der Prozess gemacht wird. Danach geht es
in einem Umzug durch den Ort, bei dem Sommerlieder gesungen werden. Der Winter
wird symbolisch als Strohpuppe da gestellt, die in einem Bollerwagen zu seinem
Richtplatz gezogen wird um dort verbrannt zu werden.
Die Besucher des Stabausfestes haben sogenannte Sommertagstöcke oder RiRaRo
Stöcke dabei. Diese Sommertagsstöcke werden in den Wochen vor dem Umzug gebastelt. Es gibt zwei Varianten der Stöcke einmal werden sie in der Art eines Wanderstockes getragen und
sind mit Buchszweigen und aus Papier gedrehten Rosenblüten verziert, die anderen
Stäbe werden am unteren Ende getragen und werden mit bunten Kreppbändern
verziert und auf das obere Ende wird eine Hefebrezel oder ein Apfel gesteckt.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde dieser Brauch in Beziehung zu den Steinzeichen am Kriemhildenstuhl gebracht und es fanden Aufzüge mit "germanischen Runenzeigen" zum römischen Steinbruch statt.
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