Vollerdts 1756 datiertes Gemälde wiederholt eine Ansicht Dresdens vom rechten Elbufer, die sein Lehrer Johann Alexander Thiele 1726 radiert hatte. Die Topographie und der Lauf des Flusses, die Staffage mit Figuren und Booten, ja selbst Bäume und anderer Bewuchs sind getreu nach der Vorlage übernommen. Das Stadtbild Dresdens passte Vollerdt hingegen den zwischenzeitlichen Veränderungen an und fügte neu errichtete Gebäude wie die katholische Hofkirche und die Frauenkirche in die Vedute ein. Der sichere und kleinteilige Duktus, die naturnahe und atmosphärische Wirkung und das harmonische, sonnendurchflutete Kolorit verraten die Handschrift eines begabten und routinierten Künstlers. Das gemalte Monogramm auf dem Meilenstein ist in »Augustus Rex« aufzulösen, verweist also auf den regierenden Kurfürsten von Sachsen, Friedrich August II. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 341)