In gebirgiger Landschaft mit Burgruine und Bäumen befindet sich ein Marketenderzelt, um das sich 22 Personen drängen. Bauernvolk und Soldaten bevölkern die Randzone. Die zentrale Szene wird bestimmt durch einen Anführer (General oder Feldherrn), der sein Glas erhebt. Auf seinem Schoß sitzt eine Marketenderin. Ein Bote zu Pferd ist gerade eingetroffen, um eine Nachricht zu überbringen. Er zieht seinen Hut und neigt den Kopf zum Gruß. Szene aus dem Dreißigjährigen Krieg. Signatur unten links: "JHRoos 1675". Das Werk zeigt starke Ähnlichkeiten zu dem Vorbild geleichzeitiger niederländischer Maler des 17. Jahrhunderts (z.B. Philips Wouwerman (1619 - 1668)).
Aufgrund des Dreißigjährigen Krieges floh die Familie Roos aus Reipoldskirchen nach Norden, 1640 zog sie nach Amsterdam, wo Roos eine Lehre als Kunstmaler bei Barend Graat (1628-1709) absolvierte. 1653 hält sich der junge Maler erstmals in Mainz auf, 1657 beginnt der 26-Jährige seine Karriere als Porträtmaler in Mannheim. Als Roos 1685 in Frankfurt am Main starb, war er ein angesehener und gefragter Hofmaler.
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