Eine Statuette in Gestalt einer Mumie. Dem Verstorbenen wurde für jedes Lebensjahr eine dieser Figuren ins Grab gelegt. Sie hatten die Aufgabe, an seiner Stelle Arbeiten im Jenseits zu verrichten.
In der altägyptischen Vorstellung vom Leben nach dem Tod wurde durch den Übergang des Toten ins Jenseits die Notwendigkeit einer Versorgung der menschlichen Grundbedürfnisse nicht aufgehoben. Tägliche Arbeiten waren also weiterhin zu erledigen. Um dies zu vermeiden, wurden den Verstorbenen sogenannte Uschebti mit ins Grab gegeben. Diese sollten an Stelle des Toten die harten Arbeiten übernehmen. Da es nicht unüblich war, dass zur Grabausstattung eines Toten mehrere, manchmal sogar Hunderte dieser Totenstatuetten gehörten, sind Uschebti eine der Objektgattungen, die in den archäologischen Befunden am häufigsten auftreten.
Der Uschebti, den Fürst Pückler (zusammen mit vier weiteren aus derselben Bestattung) aus Ägypten mitbrachte, stammt aus der sogenannten Spätzeit, die ca. um 600 v. Chr. begann. Typisch für Uschebti ab der späten 26. Dynastie ist die Platzierung des mumienförmigen Körpers auf einer Fußplatte und der Rückenpfeiler, an den der Körper gelehnt ist. Ein weiteres Merkmal ist der Götterbart, der vorher eher selten zu beobachten ist. Das Branitzer Stück trägt weiterhin eine dreigeteilte Perücke mit einer Bordüre am Perückenende. Die Hände sind herausmodelliert und halten einen Handpflug (rechts) und eine Hacke (links). Auf der linken Schulter sieht man zudem eine Tasche, wahrscheinlich eine Saattasche, deren Strick der Uschebti ebenfalls in der linken Hand hält.
Die Rückenpfeiler der insgesamt fünf Ushebtis tragen jeweils die hieroglyphische Inschrift "Es möge erleuchtet werden der königliche Inspektor Psammetichos-men, seine Mutter ist Tetenebethotep, gerechtfertigt".
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