Rohrau, am Rande des Schönbuch gelegen, war eine der ärmsten Gemeinden des württembergischen Oberamtsbezirks Herrenberg: "... die Unbemittelten, deren es viele gibt, bauen den östlich vom Ort anstehenden Keupergips ab, den sie in den zwei im Ort vorhandenen Gipsmühlen mahlen und dann in der Umgegend absetzen. Einzelne gewinnen auch aus den nicht fern von den Gipsgruben gelegenen Sandsteinbrüchen weißen Stubensand, durch dessen Absatz sie sich einen spärlichen Verdienst sichern" heißt es in der Oberamtsbeschreibung aus dem Jahr 1855 über das Dorf (S.289).
Für die Herstellung von Gipsdünger oder Putzsand wurden mit dem Kreuzpickel Gips- und Sandsteinbrocken aus den anstehenden Gesteinsschichten gebrochen und mit dem Wagen zu Mühle gezogen oder in Körben zu Fuß dorthin getragen; eine Arbeit, die in Rohrau von Männern, Frauen und Kindern verrichtet wurde.
Die geologische Formation wird nach dem Haupthandelsprodukt der Rohrauer Sandbauern, dem Fegesand für Wohnstuben, bis heute Stubensandstein genannt.
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