Webstühle dieser Größenordnung waren oftmals in einem Kellerraum des Hauses untergebracht. In der sog. Weberdunk herrschte stets hohe Luftfeuchtigkeit, die das Garn geschmeidig hielt, dabei aber die Gesundheit der Weber schnell ruinierte.
Der Flachsanbau hat im Welzheimer Wald eine lange Tradition und war noch in der Mitte des 19. Jahrhundert Haupterwerbsquelle in der Landwirtschaft. "Die Leineweberei ist hier durch die Maschinen noch nicht gedrückt, wird aber doch nur 2-3 Monate jährlich betrieben", heißt es in der Welzheimer Oberamtsbeschreibung aus dem Jahr 1845. "Das Linnen-Spinnen und Weben bildet seit undenklichen Zeiten noch immer die hauptsächlichste Nebenbeschäftigung. Der Flachs ist meist Accidenz der Bäuerinnen auf dem Walde, die mit dem Spinnen ihre Mägde, wie mit dem Weben ihre Knechte in den Zwischenzeiten beschäftigen. So kommt es, daß hier fast jeder Bauer, jedenfalls der Söldner, Weber mindestens für seinen Hausbrauch ist." (S. 80f.)
Zu museumspädagogischen Zwecken wird an diesem Webstuhl heute noch gewebt.
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