Eggimann, Marianne, 2009
"Für Marianne Eggimann verkörpern Affen dagegen das Animalische im Menschen, dem er sich zivilisationsbedingt durch Instinktverlust immer mehr entzieht. Besonders die Arbeiten "Schwestern" und "Erinnerungen" (beide 2009, Kat. 19 und 18) zielen auf die Spaltung der animalisch-triebhaften und rationalen Anteile im Menschen. Jeweils zwei Mädchen sind in trauter Zweisamkeit bis zur Verschmelzung verbunden. Nur noch der Affenkopf des einen Mädchens nimmt Bezug auf die ursprüngliche - mittlerweile recht reduzierte - Triebhaftigkeit des Menschen. Nachdenklichkeit schwingt mit bei der Darstellung der Unzulänglichkeit des menschlichen Naturbezuges, vielleicht auch eine gewisse Melancholie bei der Bewusstwerdung des Verlustes."
Gudrun Schmidt-Esters
Auszug aus dem Ausstellungskatalog "Marianne Eggimann - Streunen", 2012, KERAMION
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