museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Schloß Wernigerode GmbH Sammlung der Handzeichnungen [Hz 000464]
Das Faulbaumsche Haus in der Breiten Straße in Wernigerode um 1860 (Schloß Wernigerode GmbH RR-F)
Herkunft/Rechte: Schloß Wernigerode GmbH (RR-F)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Das Faulbaumsche Haus in der Breiten Straße in Wernigerode um 1850

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Zeichnung zeigt eines der ehemals größten Fachwerkbauten der Stadt Wernigerode in der Breiten Straße aus westlicher Richtung. Breit lagert sich das Gebäude hin, unmittelbar daneben zieht sich die geschlossene traufständige Bebauung der Breiten Straße in Richtung Rimbecker Tor hin. Das Gebäude selbst besteht aus drei jeweils auskragenden Hauptgeschossen und drei Dachgeschossen. Im Erdgeschoß sichtbar ist die eineinhalbgeschossige Däle, aus Stein gemauert. Im ersten Obergeschoß finden sich gotische Fußstrebendreiecke, darüber durchgängig barockes Flechtwerk. Zur Straße hin befindet sich ein über alle drei Obergeschosse auskragender Fachwerkerker, der im steilen Dach mit einer gewölbten welschen Haube ausläuft. Dieser Erker wird durch eine Fußstrebe im Erdgeschoß aufgefangen. Das Dach mit Krüppelwalm trägt nach Westen als Wetterschutz eine vertikale Verbretterung, im mittleren Dachgeschoßbereich sind schmale Dachschleppen mit Lüftungsöffnungen für Lagergut angebracht. Die Fenster des Gebäudes bestehen aus hohen Glasfenstern mit Mittelsteg, im 1. Obergeschoß mit je vier übereinanderliegenden Einzelscheiben, in den anderen Geschossen mit jeweils drei. Zur Straße hin sind in allen Obergeschossen runde Dachluken mit Holztüren zu sehen, die als Tür für aufzuziehende Waren gedient haben. Das Haus selbst ist 1684 barock überformt worden, in der Ecke sind noch die gotischen Fundamente, die weiterverwendet wurden, sichtbar. Später bekam das Haus als Hotel den Namen "Zum Bären".
Auf der Straße herrscht reges Leben; zu sehen ist ein entgegenkommendes Strohfuhrwerk sowie eine Kiepenfrau, mehrere andere Frauen im Gespräch miteinander sowie Personen mit Kind. Deutlich sichtbar hängt von der gegenüberliegenden Straßenseite ein Innungsgehänge mit kunstvollem Schmiedewerk als Schlüssel in das Bild.
Das Blatt ist von historisch großer Bedeutung als Zeugnis für eines der aufwendigsten Fachwerkbauten Wernigerodes, aber auch als kulturhistorisches Zeugnis vom Leben in der Stadt in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Christian Juranek

Material/Technik

Bleistift auf leicht getöntem Papier, teilweise weiß gehöht

Maße

16,0 x 12,1 cm (Blattgröße)

Literatur

  • Christian Juranek (Hg.) (2009): Im Mittelpunkt Natur: Der Spätromantiker Georg Heinrich Crola (1804-1879). Edition Schloß Wernigerode Bd. 13. Dössel (Saalekreis)
  • Claudia Grahmann und Uwe Lagatz (2020): Das alte Wernigerode. Frühe Ansichten einer Stadt am Harz. Wernigerode, Abb. S. 76
  • Ernst Pörner und Herbert Kürth (1963): Fachwerk in Wernigerode. Photographien von Rolf Langematz. Zeichnungen von Jochen Helbig. Weimar, Zum Faulbaumschen Haus: S. 88.
  • Ilte, Gerd (2008): Elise Crola: Romantische Zeichnungen. Katalog zur Ausstellung in der Galerie 1530. Wernigerode
Schloß Wernigerode GmbH

Objekt aus: Schloß Wernigerode GmbH

Der vollständige Name lautet: "Schloß Wernigerode. Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts". Das Schloß Wernigerode kann auf...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Freier Zugang - Keine Weiterverwendung.