Venus, die Göttin der Liebe und der Schönheit, hatte für C. Iulius Caesar eine besondere Bedeutung: Er betrachtete sie als Stammmutter der Römer und im Besonderen des iulischen Geschlechts (lat.: gens), dem er selbst angehörte und dessen angeblich göttliche Herkunft er auch gerne über seine Münzbilder propagierte. Ein kleiner geflügelter Amor auf der Schulter der auf diesem Denar dargestellten Venus verweist in diesem Sinne auf ihre Eigenschaft als Mutter, als sogenannte Venus Genetrix. Die Botschaft der Münzrückseite hingegen erinnert an die erfolgreichen Feldzüge Caesars in Gallien und damit an sein militärisches Geschick. Unter einem Siegesmal, das mit typisch keltischen Schilden und einheimischen Kriegstrompeten bestückt ist, kauern zwei Gefangene, deren Gesten Verzweiflung und Demütigung ausdrücken. Die Siegesthematik ist von C. Iulius Caesar offenbar ganz bewusst ausgewählt worden, da er sich im Jahr dieser Denarprägung 45 v. Chr. in Spanien mit den Söhnen seines alten Gegners Pompeius auf dem Schlachtfeld auseinandersetzen musste.
[Sonja Kitzberger]
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