Der Kopf kam über die Sammlung des Uracher Altertumsvereins, nach dessen Angaben er bei der ehemaligen Kartause Güterstein gefunden wurde, ins Landesmuseum Württemberg. Das Fragment gehörte ursprünglich als Teil eines Reliefs in einen größeren Zusammenhang, vermutet wurde die Zugehörigkeit zu einem Lettner, zu einem Sakramentshaus oder zu einem steinernen Altarretabel. Da keine Fassungsspuren nachzuweisen sind und die Steinoberfläche sehr sorgfältig bearbeitet wurde, ist davon auszugehen, dass das Werk steinsichtig war. Dargestellt ist ein Mann in gesetzterem Alter, dessen herabgezogene Mundwinkel eine Deutung als trauernde Figur nahelegen. Da sich die Kopfbedeckung nicht mehr sicher rekonstruieren lässt, ist offen, ob es sich um einen Kleriker - sicher jedoch um keinen Kartäusermönch mit Kapuze - oder um eine weltliche Person handelt.
[Ingrid-Sibylle Hoffmann]
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