Variante einer Reifenkrone; der Cul-de-lampe besteht aus einem schmucklosen Bronzereifen, an dem 6 nach unten schwingende schmucklose blütenblattförmige Bronzebügel befestigt sind (behängt mit Eisbirnel), die auf einem Stab an ihrer Spitze einen mit Wellenband geschmückten durchbrochenen Bronzereifen tragen (behängt mit kurzen Ketten aus facettierten Rautenbuchteln), darauf in verschiedenen Höhen je 3 Kerzentüllen (vasenförmig, mit dünnem Perlstab verziert), auf bronzenen Rundstäben angebracht; Tropfteller aus Messingblech, am Rand mit kleinen Eisbirnel behängt; darüber ein ornamentierter Bronzering von 6 Bügeln getragen, mit Behang aus facettierten Rautenbuchteln mit Eisbirnel geziert; durch Messingketten mit der Aufhängung (kleiner Ring) verbunden; der Cul-de-lampe ist gleichzeitig der Bas-de-lustre.
Helmut Börsch-Supan vermutet 1976, dass der Kronleuchter aus dem Chinesischen Kabinett (R. 807) des Berliner Schlosses stammt. Ähnliche Kronleuchter hingen im Tanzsaal und Festsaal des Niederländischen Palais, im Ovalen Saal des Schlosses Bellevue und in der Gelben Paradekammer des Potsdamer Stadtschlosses. Vom Kronleuchter ist nur der Cul-de-lampe - an Messingketten hängend - vorhanden. Die Firma Gustav Moritz und Wilfried Matthias aus Berlin-Britz hatte nach dem Zweiten Weltkrieg die Erlaubnis der damaligen Schlösserverwaltung, aus den Trümmern von Schloss Monbijou und Schloss Charlottenburg Buntmetall zu bergen. Obwohl sich ein solcher Kronleuchtertyp in keinem der beiden Schlösser befand, hat diese Firma den Kronleuchter bearbeitet, teilrekonstruiert und der Schlösserverwaltung übergeben. Da es auch ein Beispiel gibt, in dem durch die Firma ein Kronleuchter, der mit Sicherheit aus dem Potsdamer Stadtschloss stammt (VIII 1301), restauriert und der Westberliner Schlösserverwaltung gegen Bezahlung der Restaurierungskosten übergeben wurde, kann es sich auch um das Exemplar aus dem Potsdamer Stadtschloss handeln. Da er unvollständig ist, bleibt er deponiert.
Käthe Klappenbach
de