Die Arbeit »Ansicht des Palastgarten« datiert in die 1920er- oder 1930er-Jahre, in denen Alexander Mohr sich der gegenständlichen Malerei und Bildmotiven aus Trier zuwandte. Es zeigt den Palastgarten im Vordergrund mit dem baulichen Ensemble der Konstantinbasilika und dem Kurfürstlichen Palais sowie einen Blick auf die rückwärtigen Häuser der Weberbach im Hintergrund. Der Vordergrund wird dominiert von zwei großen Bäumen, die zum Teil die Basilika verdecken. Die Blätter werfen ein belebtes Schattenspiel auf den Boden und die Gebäude. Eine Frau in rotem Rock und weißer Bluse mit einem Korb folgt dem Weg zwischen Häuserfront und Basilika.
Alexander Mohr zählt zu den Künstlern der so genannten »Verschollenen Generation«. Er wurde 1892 geboren und starb 1974 in seinem letzten Wohnsitz in Athen. Durch ersten Mal- und Zeichenunterricht in Koblenz kam er in Kontakt mit dem Rheinischen Expressionismus, mit Henri Matisse und den Fauves in Paris. Seine erste Schaffensphase ist geprägt vom Rheinischen Expressionismus, von Kubismus, Futurismus und Surrealismus, später wandte Mohr sich der gegenständlichen Malerei mit den Schwerpunkten Landschaft, Mythologie und Porträt zu. Ausgedehnte Studienreisen führten ihn u.a. nach Italien, Spanien und Griechenland, wohin es ihn nach seiner Heirat zog.
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