Der Historienmaler Wilhelm von Camphausen erreichte schon zu Lebzeiten große Popularität. Zu seinen Auftraggebern zählten Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen und dessen englische Ehefrau Victoria.
In einer dramatisch von einer Feuersbrunst erhellten Landschaft, in der Ruinen rauchen, ist im Vordergrund ein Reiter zu sehen. Seine Ausrüstung und Bewaffnung - er trägt an der Seite einen Pallasch (Reitersäbel) und über der Brust ein Bandelier, in dem sich Kartuschen für seine Schusswaffe befinden - weisen ihn als Soldaten aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts aus. Die rote Schärpe deutet möglicherweise auf seine Zugehörigkeit zu kaiserlichen Truppen hin. Wegen der Untersicht wirkt er trotz des kleinen Bildformats gleichsam monumental. Standhaft und unerschütterlich verkörpert er das damals gefragte Bild des treuen Soldaten, der trotz des Windes, drohender Wetterunbilden und feindlicher Gefahr auf seinem Posten verharrt. Er gehört wie sein Kamerad im Mittelgrund zur Vedette, der Feldwache, die die Armee vor plötzlichen Angriffen schützt.
Bezeichnet u. r.: W. C. 1859
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