Mit einer Länge von bis zu 2,50 Metern ist Arthropleura armata der größte jemals landbewohnende Gliederfüßer. Zahlreiche Fossilienfunde aus Europa und Nordamerika zeigen, dass die Gattung in den Steinkohlen-Moorwäldern des Karbons weit verbreitet war. Dabei nehmen die Chemnitzer Funde eine herausragende Stellung ein. Denn von hier stammt mit einem Alter von 291 Millionen Jahren nicht nur der erdgeschichtlich jüngste, sondern mit seinen 332 Millionen Jahren auch der erdgeschichtlich älteste fossile Fund eines Riesentausendfüßers. Die Versteinerungen belegen, dass die Gattung sich rund 40 Millionen Jahre erfolgreich behaupten konnte.
Arthropleura lebte bevorzugt in sandigen Flusslandschaften, in denen Schachtelhalm-Bäume und Farne wuchsen. Viele Wissenschaftler nehmen an, dass der Riesentausendfüßer in den Flussuferbereichen räuberisch gelebt hat. Es ist nicht auszuschließen, dass er auch Amphibien jagte. Da bis heute jedoch noch kein vollständiger Kopf gefunden werden konnte, ist der Aufbau seiner Mundwerkzeuge nicht bekannt. Rückschlüsse auf seine Ernährung sind nur bedingt möglich. Hat der Riesentausendfüßer seine Beute – etwa so wie heutige Hundertfüßer – mit einem Giftbiss getötet?
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