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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Weinmuseum (Sammlungsausstellung) [HM_1959_0001-0006]
Sickingen-Becher (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Carolin Breckle, HMP Speyer (CC BY-NC-ND)
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Sickingen-Becher

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Beschreibung

Franz von Sickingen gehört zu den berühmt gewordenen Gestalten der Reformationszeit. 1481 auf der Ebernburg bei Bad Kreuznach an der Nahe geboren, tritt er im Alter von 24 Jahren das Erbe seines Vaters an und erwirbt sich bald in fremden Diensten sowie durch eigene Feldzüge Reichtum und zweifelhaften Ruhm als Kriegsherr. 1519 lässt er, auf dem Höhepunkt seines Einflusses, in Speyer einen sogenannten Häufebecher anfertigen. Dieses als Sickingen-Becher bekannt gewordene Becherset aus sieben teilvergoldeten Silberbechern und einem Deckel befindet sich heute im Original in der Sammlung Angewandte Kunst der Museumslandschaft Hessen Kassel.
Die auf einem Becher angebrachte Inschrift „EX MILITIA PARTIS FRANCISCVS DE SICKINGEN ME FIERI FECIT 1519“ (Aus Kriegsbeute hat mich Franz von Sickingen machen lassen) brachte dem Auftraggeber wenig Glück: 1523 wurde Sickingen in der sogenannten Trierer Fehde besiegt, er starb in Folge eines Kanonentreffers auf seiner Burg Landstuhl in der Westpfalz. Der Sickingen-Becher wiederum gelangte als Kriegsbeute in den Besitz des Landgrafen von Hessen-Kassel. Franz von Sickingen galt als „der letzte Ritter“ und als „Schwert Luthers“, weil er Luther Schutz auf der Ebernburg angeboten hatte, den dieser zwar ausschlug, aber immerhin beherbergte Sickingen dort andere evangelisch gesinnte Geistliche, womit er einen wichtigen Beitrag für die Ausbreitung der Reformation in Südwestdeutschland leistete.
Die hier gezeigte freie Nachbildung aus der renommierten Münchner Silbermanufaktur Weishaupt entstand wohl um 1920. Während beim Original nur die Wandung des untersten Bechers mit einem Puttenfries graviert war, sind bei der Nachschöpfung alle Becher auf der Wandung floral verziert. Die Inschriften auf der Nachschöpfung sind identisch mit der Vorlage von 1519. Sie gehen möglicherweise auf Ulrich von Hutten zurück. Schon 1959 beim Übergang des Ensembles aus Privatbesitz in die Sammlung des Historischen Museums der Pfalz fehlten ein Becher und der Deckel. [Ludger Tekampe]

Material/Technik

Silber, teilvergoldet

Maße

H: 6,6 cm; Dm: 6,2 cm

Literatur

  • Eva Toepfer (1989): Das Speyerer Goldschmiedehandwerk. Speyer, S.17 f.
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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