Landwehr und Linientruppen erblicken Mitte November 1813 den Rhein nach langem Marsch von Leipzig.
„Deutschlands Fluss, nicht Deutschlands Grenze“, wie die nationalromantisch gestimmten Dichter sangen.
Hier machte die von vielen Schlachten und Gefechten erschöpfte und abgerissene Schlesische Armee erst einmal Halt und wurde so gut wie möglich auseinander gezogen und verteilt einquartiert, um die Bevölkerung nicht allzu sehr zu belasten.
Aber es mangelte an Allem: jahrelanger Krieg, Einquartierungen, Requirierungen, die jungen Leute eingezogen, extra Steuererhebungen waren schuld. Einige Soldaten versuchten, sich selbst zu „versorgen“, plünderten und drangsalierten die Bevölkerung, sodass diese von ihrer Befreiung wenig merkten. Dazu schleppten die Soldaten zu allem Übel auch noch Krankheiten und Seuchen ein, woran viele Bürger starben.
Der Feldmarschall sah sich gezwungen, in einem der Tagesbefehle allen Marodeuren harte Straffen anzudrohen. Den Vorgesetzten schärfte er ein, dergleichen nicht zu dulden, nur mit ordnungsgemäßen, schriftlichen Requisitionen seien Lebensmittel und Futter zu beschaffen. Eigenmächtiges Furagieren werde hart bestraft.
Sie seien ja keine Franzosen.
Die Mächtigen der Koalition von Preußen, Russland, Österreich, Bayern und ein Teil der früheren Rheinbundstaaten, die sich gegen Napoleon zusammengeschlossen hatten, berieten nun in Frankfurt, ob und wie man den Krieg fortsetzen sollte.
Die Versorgungslage der Armee wurde immer schwieriger, und Blücher drängte darauf, den Krieg in Feindesland zu tragen und bemerkte zu Gneisenau:
„Nun hat der Kaiser alle Hauptstädte Europas besucht, Berlin, Moskau, Wien, Rom und weitere mehr, nun sollten wir ihm wirklich auch einmal einen Besuch abstatten“.
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