Kurbel-Buckskin-Webstuhl, Modell CFS 27, Maschinennr.: 178983, mit einer Arbeitsbreite von 255 cm (18/4 sÀchsische Breite), ausgelegt auf 1062 KettfÀden und bis zu 10 SchÀften können schwere, einfach gemusterte Gewebe hergestellt werden.
Beim Weben werden ein senkrechtes Fadensystem, die Kette, und eine waagerechtes Fadensystem, der Schuss (Einschlag) rechtwinklig miteinander verkreuzt. Im Webstuhl wird die Kette waagerecht zwischen Kettbaum und Streichbaum gespannt. Mit Hilfe von SchĂ€ften werden die KettfĂ€den angehoben und abgesenkt und dadurch das sogenannte Fach gebildet. In dieses wird der Schussfaden mit WebschĂŒtzen eingetragen und angeschlagen. AnschlieĂend wird das Fach gewechselt und der Vorgang wiederholt.
Beim Kurbel-Bucksin-Webstuhl erfolgt das Heben und Senken der KettfĂ€den durch eine Schaftmaschine, die durch Rollenkarten gesteuert wird. Der Schussfaden wird durch WebschĂŒtzen in die Kette eingetragen. Die beidseitig angebrachten SchĂŒtzen-SteigkĂ€sten können bis zu sieben WebschĂŒtzen aufnehmen, mit denen Gewebe mit mehrfarbigen Schussfolgen hergestellt werden können. Die Steuerung der SchĂŒtzen-SteigkĂ€sten erfolgt durch eine Lochkarte. Mit dem Kurbel-Bucksin-Webstuhl können ca. 80 Schuss pro Minute und ca. vier Meter Gewebe pro Stunde hergestellt werden.
Der Schriftverkehr zum Ankauf des Webstuhls durch die Tuchfabrik Polster ist ĂŒberliefert. Am 28. Dezember 1934 hat die SĂ€chsische Webstuhlfabrik AG (Louis Schönherr) den Eingang der Bestellung bestĂ€tigt. Die Rechnungsstellung erfolgte am 27. MĂ€rz 1935. Der Schriftverkehr zum Ankauf des Webstuhls und der Webstuhl lassen sich durch die angegebene Webstuhlnummer (No. 178983) eindeutig aufeinander beziehen.
Der Kurbel-Buckskin-Webstuhl wurde zusammen mit dem Schriftverkehr aus der Tuchfabrik Polster, Tittmoning (Bayern) ĂŒbernommen. Das Familienunternehmen wurde vermutlich im 17. Jahrhundert gegrĂŒndet und im Jahr 1973 geschlossen. Das Unternehmen produzierte Tuche (Wollstoffe) und Wolldecken.
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