Schinkel entwarf den Sessel wohl auf Wunsch der Kronprinzessin Elisabeth als Geschenk an ihren Gatten für dessen Arbeitskabinett in der ehemaligen Erasmuskapelle. Das Blatt galt als verschollen. Der Arbeitssessel ist durch eine aquarellierte Aquatintaradierung bekannt (vgl. Inv. SM 43a.34 und eine Reihe Vorstudien, Inv. SM SKB E.017 = SM Skb.E Nr. 3b; Inv. SM SKB E.060 = SM Skb.E Nr. 11; Inv. SM 37c.117). Studien, Entwurf und Aquarell zeigen das gleiche schon von früheren Sesseln bekannte Konstruktionsschema. Allen Zeichnungen thematisieren wappenbestickte, über die Frontzarge reichende Stoffbehänge und gotisierende Stilelemente. Bei dem zur Ausführung bestimmten Entwurf zitiert Schinkel spätgotische Maßwerkformen in den Seitenwangen. Zwei Sessel nach diesem Entwurf wurden in Eichenholz gearbeitet, die Bezüge in Gobelinstickerei u.a. von Kronprinzessin Elisabeth geschaffen. Die Möbel sind verschollen. Zur Wohnung Friedrich Wilhelms IV. im Berliner Schloss allgemein vgl. die Angaben zu Inv. SM 34.54.
Text: Birgit Kropmanns (2012)
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