Händel, Georg Friedrich: Israel in Egypt : an oratorio, in score, as it was originally composed / by Mr. Handel. - [Partitur]. - London : Randall, [1771]. - (5), 281 S. : Ill. (Fronispiz)
Smith (1960), S. 108, Nr. 1
Händels Oratorium "Israel in Egypt" (HWV 54) wurde erstmals am 04.04.1739 im King’s Theatre am Haymarket in London aufgeführt. In der vorliegenden Ausgabe ist die zweiteilige Fassung abgedruckt. Das Libretto stammt möglicherweise von Charles Jennens (ca. 1700-1773) und besteht im Wesentlichen aus einer Kompilation von Bibelstellen aus dem 2. Buch Mose (Exodus) und den Psalmen 78, 105 und 106). Der erste Teil berichtet die Ereignisse von Moses’ und Aarons Auftrag zur Befreiung des Volkes Israel aus der ägyptischen Knechtschaft bis zum Auszug in das Land Kanaan. Der zweite Teil beinhaltet eine Dankeshymne an Gott zur Feier der gelungenen Flucht.
Die vorliegene Ausgabe steht in der Reihe der großformatigen Partiturbände mit Händel-Oratorien, die William Randall (ca. 1728-1776) und sein Nachfolger H. Wright in den Jahren nach 1766 herausbrachten. Obwohl erst posthum erschienen, handelt es sich um die Erstausgabe dieses Oratoriums.
Als Frontispiz ist das Händel-Porträt des niederländischen Kupferstechers Jacobus Houbraken (1698-1780) eingefügt. Es zeigt im oberen Teil ein Porträt Händels nach einer unbekannten Vorlage und im unteren Bereich eine Szene aus der Ode "Alexander’s Feast" (der Sänger Timotheus vor Alexander d. Gr. und Thaïs). Ursprünglich hatte John Walsh (1709-1766) das Porträt als Beilage für die Subskibenten der Notenausgabe von "Alexander’s Feast" verwendet; nach 1766 wurde es aber regelmäßig von Walshs Nachfolgern Randall und Wright als Frontispiz für ihre Oratorienreihe benutzt. Der untere Rand des Kupferstiches einschließlich der Signatur ist durch starken Beschnitt verloren.
Der Band enthält eine umfangreiche Subskribenten-Liste (256 Exemplare für 180 Personen oder Institutionen). Unter den Subskribenten befinden sich z. B. der Librettist Charles Jennens (ca. 1700-1773), der Komponist und Händel-Herausgeber Samuel Arnold (1740-1802) und der Musikschriftsteller Charles Burney (1726-1814).
Das vorliegende Exemplar ist mit einem zeitgenössischen Einband aus braunem Kalbsleder mit Goldprägungen und verschiedenfarbigen Rückenschildern sowie einem dreiseitigen Marmorschnitt ausgestattet. Auf dem vorderen Spiegel unten befindet sich ein Exlibris: "EX P.G LIBRIS SKINOS".
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