Vorliegendes, bisher unpubliziertes Blatt widmete Schinkel dem Landhaus Gabain, dass er um 1819 für den ihm befreundeten gleichnamigen Berliner Seidenhändler in Charlottenburg plante. Die beiden unteren Zeichnungen stellen das Haus in Nahsicht, einmal mehr von der Front- oder Straßenseite, das andere Mal mehr von der Stirnseite her dar. Die Zeichnung darüber zeigt das Haus in seiner Situierung an der Straße mit dem charakteristischen, zur Mitte hin im leichten Bogen abgesenkten Zaun, wie er auch auf dem Gemälde zu sehen ist. Das Blatt gehört damit zu den wenigen Vorzeichnungen, die sich zu Schinkels Gemälde erhalten haben (vgl. etwa Inv. SM 15a.8 (Kriegsverlust), SM 20b.31 bis SM 20b.36, SM 37c.173). Am oberen Rand brachte Schinkel dann noch eine Grundrissstudie an, die jedoch nur sehr vage mit dem Landhausentwurf in Zusammenhang steht. Den Weg zum endgültigen Grundrissentwurf wie er von Paul Ortwin Rave veröffentlicht wurde zeigen vielmehr zwei Studien auf der Rückseite des Blattes (Inv. 20c.129 verso). Das Landhaus Gabain wurde nicht ausgeführt.
Text: Rolf H. Johannsen (2013)
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