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Kupferstichkabinett [SM 1a.7]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1502735&resolution=superImageResolution#1149053 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Fotograf unbekannt (CC BY-NC-SA)
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Eine Bootsfahrt auf dem Königssee bei Berchtesgaden (mit Karl Friedrich Schinkel und seiner Gattin Susanne Schinkel, geb. Berger)

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Beschreibung

Im Sommer 1811 unternahmen Schinkel und seine im fünften Monat schwangere Frau Susanne erstmals nach ihrer Hochzeit und der Geburt der ersten Tochter eine ausgedehnte Reise. Sie führte über Dresden und Prag ins Salzkammergut. Die Bootsfahrt auf dem Königssee ist die prächtigste der großen bildmäßigen Zeichnungen und etwa 30 weiterer Studien, die der Künstler unter dem Eindruck der besuchten Orte fertigte. Sie zeigt von Norden mit Blick auf St. Bartholomä in der Tiefe den mittleren Abschnitt des Sees. Schinkel entwickelte die Komposition aus einer angesichts des Motivs aufgenommenen Studie (SM 8.12) zu einem grandios aufgebauten Bühnenraum, wobei er einzelne Felsformationen aus Skizzen mit anderen Ansichten ableitete (vgl. SM 8.9 bis SM 8.13).
Die kräftig ins Horn stoßenden Bläser auf dem festlich geschmückten Boot sind wohl dem berühmten Naturphänomen des Echos in Höhe der Brentenwand (hier rechts) geschuldet. Ebenfalls zum Personal gehören die meisten anderen Personen, darunter eine junge Ruderin in lokaler Tracht. Zu Gast ist einzig das junge Paar, das mittig an der uns zugewandten Seite in Fahrtrichtung des Bootes sitzt. Sie legt ihre Hand zärtlich auf die Schulter des vor ihr sitzenden Mannes, er kommuniziert gestisch mit seiner Rechten und blickt sich dabei um. Es ist die Physiognomie Schinkels, die sich noch einmal frontal im Wasser spiegelt. Wie überhaupt der Zeichner die Reflexe zum Thema eines subtilen Vexierspiels macht: Als seien sie mit einem Kamm gezogen, schlängeln sich die extrem gleichmäßigen Federlinien – aufgebrochen von lichten Querstegen und arabesken Kräuselungen – derart, dass der Widerschein von Felsen und Bäumen, vom Boot und den Leuten, vom Licht und den kulissenhaft eingezogenen Wolkenbänken unmerklich im Wasserspiegel vergeht.

Text: Heinrich Schulze Altcappenberg (2012; nach dem Eintrag in Kat. Berlin Schinkel 2012)

Material/Technik

Feder in Braun (Eisengallustinte), über Vorzeichnung mit Graphitstift / Papier (vélin)

Maße

Blattmaß: 55,1 x 74,0 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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