Die Priestergeräte der Rückseite korrespondieren mit dem Pontifikat, welches der Propraetor L. Cornelius Balbus in der Umschrift anzeigt. Mit diesem typisch römischen - und auch auf die Stadt Rom bezogenen - Motiv und Vorgehen der persönlichen Werbung durch bereits erlangte Ämter oder Würden kontrastiert das traditionelle, in der phönizisch-punischen Geschichte der Stadt wurzelnde und in hellenistischer Ikonographie ausgeformte Bild des Hercules Gaditanus (Melkart). Der indigene gaditanische Kult wird damit dem stadtrömischen Kultus gegenübergestellt. - Dazu: W. Trillmich, Überfremdung einheimischer Thematik durch römisch-imperiale Ikonographie in der Münzprägung hispanischer Städte, in: P. Noelke (Hrsg.), Romanisierung und Resistenz in Plastik, Architektur und Inschriften der Provinzen des Imperium Romanum. Akten des VII. Internationalen Colloquiums über Probleme des provinzialrömischen Kunstschaffens, Köln 2. bis 6. Mai 2001 (2003) 619-633, 626; F. Chaves Tristán - E. Melchor Gil - M. Oria Segura, El paisaje urbano en los ss. I a.C. - I d.C. y la emision de moneda local. El caso de Gades, in: Ciudades privilegiadas en el Occidente romano (1999) 87-99.
Vorderseite: Kopf des Herkules nach l. Im Nacken eine geschulterte Keule.
Rückseite: Priestergeräte. Messer (secespita), Kelle nach l. (simpulum/simpuvium), Axt (securis).
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