Erst unter Tiberius tragen die Bronzen der Colonia Urbs Iulia Nova ein Toponym. Dies ist die Ursache für eine lange Forschungsdiskussion um die Münzprägung dieser Stadt. Nicht nur die Abfolge der Emissionen, auch viele Zuschreibungen nach Carthago sind immer noch hypothetisch. Vgl. P. P. Ripollès, Las acuñaciones provinciales romanas de Hispania (2010) 121. - Dem Stil nach könnten die vorliegenden Semisses ab 2 v. Chr. geprägt worden sein. Die Zuschreibung dieser Prägungen nach Carthago Nova ist wahrscheinlich, aber bislang nicht bewiesen. Auch die Bedeutung des Priesters ist ungeklärt. Ältere Versuche, die Figur mit der Errichtung eines bedeutenden sakralen Monumentes zu verbinden, bleiben hypothetisch. Vgl. den Überblick bei S. E. Ramallo Asensio, Los príncipes de la familia Julio-Claudia y los inicios del culto imperial en Carthago Nova, Mastia 2, 2003, 189-212. 196 Abb. 5.
Vorderseite: Kopf des Augustus mit Lorbeerkranz nach r.
Rückseite: Frontal stehender Priester (flamen) mit Kappe (apex). Er hält in seiner r. Hand eine Schöpfkelle (simpulum/simpuvium) und in der l. Hand einen Zweig.
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