Die vorliegende Prägung zeigt eine ikonographische Mischung aus Innovation und Tradition: Der Augustuskopf der Vorderseite wird auf der Rückseite mit dem alten iberischen Münzmotiv des Reiters kombiniert. Letzteres stellte seit ca. 180 v. Chr. eine gängige Bildformel der Städte der Hispania Citerior dar. Als während des Sertorianischen Krieges Osca zum Hauptstützpunkt der Aufständischen unter Sertorius wurde, stieg das Motiv des iberischen Reiters zum Emblem der Revolte auf. Trotz dieser negativen Konnotation besaß das Motiv offenbar weiterhin repräsentative Wirkung: Osca verwendete es bis in die Zeit Caligulas. Vgl. dazu M. P. García-Bellido – C. Blásquez, Diccionario de cecas y pueblos hispánicos (2001) 64. Die genaue Identität oder Funktion des Reiters (Gott oder Heros?) ist weiterhin ungeklärt. Vgl. A. Arévalo, La moneda hispanica del jinete ibérico: estado de cuestión, in. F. Quesada – M. Zamora (Hrsg.), El caballo en la Antigua Iberia (2003) 63-74. - Die Lesung PATRIAI der Vorderseite ist verbürgt und stellt möglicherweise einen bewussten Archaismus dar, so RPC I 114.
Vorderseite: Kopf des Augustus mit Lorbeerkranz nach r.
Rückseite: Reiter mit eingelegtem Speer nach r.
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