Erst unter Tiberius tragen die Bronzen der Colonia Urbs Iulia Nova ein Toponym. Dies ist die Ursache für eine lange Forschungsdiskussion um die Münzprägung dieser Stadt. Nicht nur die Abfolge der Emissionen, auch viele Zuschreibungen nach Carthago sind immer noch hypothetisch. Vgl. P. P. Ripollès, Las acuñaciones provinciales romanas de Hispania (2010) 121. - Während der Bezug der Victoria unklar bleibt, spielen die Feldzeichen gewiss auf die Veteranen an, welche in der Kolonie angesiedelt wurden (vgl. die ähnlichen Motive in Caesaraugusta, Ilici, Acci, Emerita Augusta und Colonia Patricia). Als Terminus post quem für die Datierung dieses Gepräges gilt das Jahr 31 v. Chr., in dem der Denar Crawford Nr. 546,2a geprägt wurde, welchen die hispanische Prägung vermutlich imitiert. Innerhalb der Prägereihe augusteischer Münzen von Carthago Nova könnte dieser Semis an den Anfang gehören. Sichere Anhaltspunkte fehlen jedoch.
Vorderseite: Nach r. schreitende Victoria mit Palmzweig über der l. Schulter und Kranz in der r. Hand.
Rückseite: Zwei Feldzeichen (signa).
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