Obwohl Ägypten bereits seit etwa einem halben Jahrhundert unter römischer Herrschaft stand, werden Tetradrachmen erst im siebenten Regierungsjahr des Tiberius geprägt, also 20/21 n. Chr. Unter der letzten Ptolemäerkönigin Kleopatra VII. hatte eine Reorganisation des Münzwesens stattgefunden, nach der die Herstellung von Bronzenominalen bevorzugt wurde. Kaiser Augustus übernahm das alexandrinische Münzwesen ohne wesendliche Veränderungen. So wird erst wieder unter Tiberius in Silber bzw. Billon geprägt, allerdings mit geringerem Feingehalt als die rund 45% Silberanteil unter Kleopatra VII. Diese Tetradrachmen sind charakterisiert durch die Darstellung des Divus Augustus auf der Rückseite. Mit Beginn der Billonmünzprägung 20/21 n. Chr. verschwinden dann die Bronzemünzen vorübergehend aus der Herstellung. Die Tetradrachmen des Tiberius aus dem Jahr 14 (27/28 n. Chr.) haben im Mittel einen höheren Silbergehalt (ca. 40%) als die der anderen Jahre (um 30% Silber). Vgl. RPC I 697 f.
Vorderseite: Kopf des Tiberius mit Lorbeerkranz nach l. Im l. F. L KB (= Jahr 22).
Rückseite: Kopf des Divus Augustus mit Strahlenkrone nach r.
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