museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Münzkabinett Antike Griechen, Römische Kaiserzeit [18234458]
https://ikmk.smb.museum/image/18234458/vs_org.jpg (Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Reinhard Saczewski (Public Domain Mark)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Aigeai

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Vorderseite preist Philippus mit dem griechischen Pendant zum 'nobilissimus Caesar'. Das Rückseitenbild nennt Ehrentitel der Stadt und nimmt auf den Gründungsmythos von Aigeai Bezug, dazu Haymann (2014) 19-21. Im sogenannten Alexanderroman (Peudos-Kallistenes, Hist. Alex. 2,23) erfährt man im fiktiven Brief Alexanders an Aristoteles dazu folgendes: „Ich muss euch über meine Schlacht gegen Dareios berichten. Ich hatte gehört, dass er mit anderen Königen am Golf von Issos stand und eine Menge Truppen versammelt hatte. Da nahm ich viele Ziegen, band Fackeln an ihre Hörner und rückte in der Nacht aus. Als die Perser die Fackeln von weitem sahen, glaubten sie, es sei ein unzählbares Heer. Daher gerieten sie in Angst und wurden besiegt. So errang ich diesen Sieg und gründete an dem Ort eine Stadt und nannte sie Aigai." Die Ziege war das sprechende Wappen der Stadt (Ziege = gr. αἶξ) und erinnerte vielleicht auch bewusst an die Ziegenmünzen der gleichnamigen makedonischen Stadt. Die Göttin mit Architekturmodell in der Hand kann ganz wörtlich gelesen werden: Die Stadt (= Tyche) unterhält (= Hand) eine Neokorie (= Tempel). Die begehrte Neokorie, die offenbar an den alten Tempel des Asklepios gekoppelt war, hatte Aigai wohl von Severus Alexander (230/231 n. Chr.) erhalten. Entsprechend stellt die Statue im Interkolumnium wohl die Kultstatue des Heilgottes dar.
Vorderseite: Drapierte Panzerbüste des Philippus II. mit Lorbeerkranz in der Rückenansicht nach r.
Rückseite: Die Stadtgöttin (Tyche) sitzt auf Felsblock (?) nach l. In ihrer ausgestreckten r. Hand hält sie ein Tempelmodell mit Statue unter syrischem Giebel und Adler als Bekrönung. Unten l. eine Ziege nach l., Tyche zugewandt. Im l. F. BϙC (= Jahr 292).

Beschriftung/Aufschrift

Vorderseite: ΜΑΡ IΟV ΦΙΛΙΠΠΟΝ ΕΠΙ ΚΕC (ΜΑΡΚΟΝ ΙΟVΛΙΟΝ ΦΙΛΙΠΠΟΝ ΕΠΙΦΑΝΕCΤΑΤΟΝ KECAPA)
Rückseite: ΕV ΠΙ ΘΕ ΜΑ AΙΓ-ΕWΝ (ΕΥΓΕΝWΝ ΠΙΣΤWΝ ΘΕΟΦΙΛWΝ ΜΑΚΕΔΟΝWΝ AΙΓΕWΝ)

Material/Technik

Bronze; geprägt

Maße

Durchmesser
25 mm
Gewicht
11.27 g

Literatur

  • B. Burrell, Neokoroi. Greek Cities and Roman Emperors (2004) 232 Nr. 6 d (dieses Stück).
  • B. Pick, Die tempeltragenden Gottheiten und die Darstellung der Neokorie auf den Münzen, Jahrbuch des Österreichischen Archäologischen Instituts 7, 1904, 1-41. 12 (dieses Stück).
  • F. Haymann, Untersuchungen zur Geschichte und Identitätskonstruktion von Aigeai im Römischen Kilikien (20 v.-260 n. Chr.) (2014) 350 Nr. 215,1 mit Abb. (dieses Stück).
  • F. Imhoof-Blumer, Coin Types of Some Cilician Cities, Journal of Hellenic Studies 18, 1898, 161-181. 161 Taf. 12,2 (dieses Stück, nur Rs. abgebildet).
Karte
Münzkabinett

Objekt aus: Münzkabinett

Das Münzkabinett zählt zu den bedeutendsten numismatischen Sammlungen der Welt. Es stellt seine Bestände vornehmlich im Bode-Museum auf der...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Material kann bei Namensnennung frei verwendet (auch verändert) werden. Bei einer Weitergabe muss der Rechtestatus erhalten bleiben.