Diese Münze ist bisher meist als ältester Lübecker Schilling bezeichnet und um 1365/75 datiert worden (Behrens, Jesse, Suhle). Diese Annahme gründet sich auf eine 'Hamburger Münzchronik' des späten 15. Jahrhunderts. Deren kritische Analyse durch Stefke hat aufgedeckt, dass diese zeitliche Zuschreibung irrig ist. Stefke spricht von einer 'aufwendig gestalteten Probeprägung', weist zu Recht darauf hin, dass die Rs. den Lübecker Goldgulden des 15. Jahrhunderts entspricht, läßt die Zeitstellung aber offen. Möglich erscheint ein Zusammenhang mit der 1468 im Wendischen Münzverein eingeführten Doppelschillingprägung, in deren Vorfeld eine solche 'Probeprägung' durchaus plausibel wäre. Es lassen sich gegenwärtig drei Exemplare nachweisen, deren Gewichte in etwa dem späteren Doppelschillingstandard entsprechen.
Vorderseite: Thronender Kaiser mit Zepter und Reichsapfel.
Rückseite: Stehender Heiliger Johannes der Täufer in Mandorla.
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