Beide Gegenstempel TIB und TIB AVG verweisen in die Regierungszeit des Kaisers Tiberius, allerdings ist der rechteckige Gegenstempel TIB eher in Germania Inferior [Martini (2003) 96] anzutreffen, während der zweite TIB AVG in der Gallia Lugdunesis auftritt (ebd. 70). - Durch Livius, Periochae 139 wird überliefert, dass, nachdem Nero Claudius Drusus den Aufruhr in Gallien beigelegt hatte, er 12 v. Chr. einen Altar für Roma und Augustus am Zusammenfluss von Rhone und Saône in Lugdunum weihte. Von Sueton, Claudius 2,1 wird zudem der 1. August als Datum genannt, der Tag an dem auch Kaiser Claudius Geburtstag hatte. Die Rückseite der Münze gibt mit der Bürgerkrone (corona civica) und den Lorbeerbäumen Ehrungen für Augustus wieder, die ihm 27 v. Chr. zuteil wurden. Deshalb sind die beiden Figuren auf dem Altar als Laren anzusprechen, die in der Selbstdarstellung des Augustus häufiger auftreten.
Vorderseite: Kopf des Tiberius mit Lorbeerkranz nach r. Rechteckiger Gegenstempel TIB.
Rückseite: Altar der Roma und des Augustus, flankiert von Säulen mit Victorien. Altarfront mit Eichenkranz (corona civica) zwischen Lorbeerzweigen und männlichen Gestalten (Lares?) dekoriert. Rechteckiger Gegenstempel TIB AVG (AV ligiert).
Mit Gegenstempel: Mit einem oder mehreren Gegenstempeln versehen. Diese sind u. a. zum Zweck der Auf- oder Abwertung und zur Anerkennung des Wertes angebracht, können auf den Ausgeber hinweisen oder in historischen Sammlungen den Besitzer eines Objektes.
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