Der Stempelschneider Eukleidas schnitt zwei sehr ähnliche Ansichten dieses Athenakopfes, die sich in der Anordnung der Delphine, der Drehung des Kopfes und der Verzierung des Helmes unterscheiden. Diese erste Darstellung en face auf Münzen rief zahlreiche Nachahmungen in anderen Städteprägungen hervor. Dieses Exemplar zeigt bereits eine leichte Stempelverletzung unter der Nase der Athena. Fast alle bekannten Exemplare aus den beiden Stempeln des Eukleidas mit der Athena in der Vorderansicht zeigen Stempelverletzungen und Brüche, was daher rührt dass der Frontalkopf im hohen Relief nicht für die Verwendung als Oberstempel, den der Prägeschlag direkt trifft, geeignet war. Deshalb schnitt der Stempelschneider Kimon wenig später einen Frontalkopf der Arethusa für eine Münzvorderseite, d. h. einen Unterstempel, von Syrakus. Dieser wird um 405 v. Chr. datiert und gilt als direkter Nachfolger des vorliegenden Athenakopfes.
Vorderseite: Viergespann (quadriga) im Galopp nach l., Nike fliegt nach r. mit Siegeskranz auf Lenkerin, die in erhobener r. Hand eine Peitsche (kentron) hält, zu. Unter doppelter Abschnittslinie Ähre nach l.
Rückseite: Athenakopf fast frontal, leicht nach l. gewendet, mit ornamental verziertem Helm mit Helmbusch, darunter lockiges offenes Haar, und eine Perlenkette. Darum vier Delphine, teils aus den Haaren auftauchend. Signatur auf Helmkessel ΕΥ-Κ-ΛΕΙΔΑ.
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