In den Besitzungen der Abtei Quedlinburg um Gera und Weida haben die Äbtissinnen in der ersten Hälfte des 13. Jh. eine relativ umfangreiche Brakteatenprägung entfaltet, die keine Umschriften zeigt (Reste einer Umschrift sind zwar auf diesem Stück rechts unten erkennbar, aber nicht sicher deutbar). Zuweisungen an einzelne Äbtissinnen lassen sich allein auf Stil und Fundprovenienzen gründen. Dieses Stück gehört an den Anfang der Reihe und dürfte um 1200 entstanden sein, mithin also vermutlich noch der Äbtissin Agnes II. von Meißen (1184-1203), möglicherweise aber auch schon ihrer Nachfolgerin Sophia von Brehna (1203-1226) angehören. Der in der Linken der Äbtissin befindliche Zweig dürfte eine Weide darstellen. In der Literatur wird aber seit Posern-Klett 1846 nicht Weida, sondern dem damals schon bedeutenderen Gera als Münzstätte der Vorzug gegeben.
Vorderseite: Sitzende Äbtissin mit Palmzweig und Buch links und Weidenzweig rechts.
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