Die Münze ist nach dem Erdbeben von 17 n. Chr. zu datieren. Sie bietet einen direkten Hinweis auf die Dankbarkeit der Bewohner von Sardis für die Erdbebenhilfen des Prinzeps. Es ist eine statuarische Gruppe in Sardis auf der Agora vorstellbar, die so ausgesehen haben könnte, allerdings nicht in einem für den Kaiser so ungünstigen Proportionsverhältnis. In der Münzlegende wird der neue Name der Stadt 'Sardis Caesarea' genannt. Er taucht noch ein weiteres Mal im Zusammenhang mit Münzen für Germanicus und Drusus auf, die möglicherweise zeitgleich sind. Livia in Erscheinungsform der Demeter ist für Sardis, in dem Demeter eine wichtige Göttin war, ein Motiv, das sich ikonographisch von einem der häufigsten Denartypen aus der Regierungszeit des Tiberius ableitet. Die durch die Kaiserfamilie versprochene Blüte und Fruchtbarkeit war aber auch für Sardis nach der Erdbebenkatastrophe das passende Hoffnungszeichen.
Vorderseite: Der r. stehende mit einer Toga bekleidete Kaiser Tiberius reicht der vor ihm knienden Stadttyche von Sardis die r. Hand. Die Tyche trägt ein langes Gewand und eine Mauerkrone und ist, obwohl sie kniet, fast ebenso groß wie der Kaiser.
Rückseite: Livia im Typus einer nach r. sitzenden Demeter mit Zepter in der r. Hand und Ährenbündel in der vorgestreckten l. Hand.
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