museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Münzkabinett Antike Griechen, Archaik und Klassik [18203259]
https://ikmk.smb.museum/image/18203259/vs_org.jpg (Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Dirk Sonnenwald (Public Domain Mark)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Athen

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das athenische Geld entwickelte sich, entsprechend der politischen Bedeutung der Stadt, in klassischer Zeit zur bekanntesten Währung der griechischen Welt. Der Beginn dieser Münzprägung ist keine Erfolgsgeschichte: zu übermächtig war Ägina und auch in der Wahl des Aussehens bewies man anfänglich keine glückliche Hand. Im Gegensatz zu anderen Münzstätten beschränkte man sich nicht auf ein prägnantes Vorderseitenmotiv, sondern ließ eine Reihe von Bildern zu, darunter eine Amphora, ein Astragal, ein Pferd, ein Wagenrad, ein Triskeles oder ein Rinderkopf. Häufig sind diese Bilder, wie etwa das Triskeles, von einer Kreislinie umgeben. Diese Motive schmücken auch Schildzeichen von athenischen Kriegern auf attischen Vasen. Deshalb wurden die Bilder für die Wappen führender athenischer Familien gehalten, in deren Auftrag die Münzprägung erfolgt sei. Die Münzen erhielten in der Forschung die bis heute verwendete Bezeichnung 'Wappenmünzen', obwohl diese Deutung nicht mehr akzeptiert ist. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Münzen in einer einzigen zentralen Prägestätte hergestellt worden sein müssen, denn abgesehen von einheitlicher Herstellungstechnik und gemeinsamem Münzfuß teilen sich auch einige unterschiedliche Vorderseitenmotive denselben Rückseitenstempel. Damit entfällt zumindest die Vorstellung verschiedener privater Prägestätten. Die Vielfältigkeit der Bilder bleibt jedoch erklärungsbedürftig. Athena mit ihren Attributen und die panathenäischen Spiele bieten ein weites Bildspektrum, zu dem die Münzmotive passen. Das Triskeles und der Rinderschädel lassen sich mit den Laufwettbewerben in Verbindung bringen. Das Gorgonaion auf der etwas späteren Tetradrachme ist ein Attribut der Athena. Für den frontal ausgerichteten Löwenkopf auf der Rückseite dieser Münze ist allerdings in diesem Kontext keine plausible Erklärung zu finden, so dass die Fragen um die frühen Bilder Athens nicht endgültig beantwortet zu sein scheinen. Die frühe Münzprägung wurde offensichtlich nicht in großen Mengen hergestellt, blieb im Münzumlauf wesentlich auf Attika beschränkt, obwohl Athen mit seiner schwarzfigurigen Keramik ein weitverhandeltes Exportgut besaß. Gerade in der Vielfältigkeit der Bilder mag mit ein Grund bestanden haben, dass sich das frühe athenische Geld mangels leichter Wiedererkennbarkeit bei den Händlern keiner Beliebtheit erfreute.
Vorderseite: Triskeles mit Kugel im Zentrum, umgeben von Kreislinie.
Rückseite: Quadratisches Incusum, durch Dreiecke viergeteilt, teilweise gefüllt.

Material/Technik

Silber; geprägt

Maße

Durchmesser
19 mm
Gewicht
8.11 g

Literatur

  • A. Berthold - B. Weisser, Athen und Syrakus. Wirtschaftliches Denken und geniale Künstler, in: J. Völlnagel - M. Wullen (Hrsg.), Unsterblich! Der Kult des Künstlers (2008) 28 Abb. 1 (dieses Stück, 550-520 v. Chr.).
  • C. M. Kraay, Archaic and classical Greek coins (1976) 355 Nr. 162 (560-545 v. Chr.). Vgl. J. H. Kroll, The Athenian Agora XXVI. The Greek Coins (1993) 16 Nr. 4 a (Obol, ca. 550-520 v. Chr.).
  • Ch. Seltman, Athens. Its history and coinage before the Persian invasion (1924) 153 Nr. 14 a (dieses Stück, 594-562 v. Chr.).
  • E. Babelon, Traité des Monnaies Grecques et Romaines I-2 (1907) 718 Nr. 1109 Taf. 33,11 (dieses Stück).
  • J. N. Svoronos, Les Monnaies d'Athènes (1923-1926) Taf. 1,29 (dieses Stück).
  • J. P. Six, Monnaies grecques, inédites et incertaines, Numismatic Chronicle 1888, 97 Nr. 1 Taf. 5, 1 (dieses Stück).
  • Schultz (1997) Nr. 19 (dieses Stück, um 560-545 v. Chr.).
Karte
Münzkabinett

Objekt aus: Münzkabinett

Das Münzkabinett zählt zu den bedeutendsten numismatischen Sammlungen der Welt. Es stellt seine Bestände vornehmlich im Bode-Museum auf der...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Material kann bei Namensnennung frei verwendet (auch verändert) werden. Bei einer Weitergabe muss der Rechtestatus erhalten bleiben.