Das Gebrauchsgut des Biedermeier ist von klaren Formen, handwerklicher Qualität, Sachlichkeit und Zweckmäßigkeit geprägt. Auch das Tischservice bildet keine Ausnahme.
Das aufstrebende Bürgertum fand am reichen Tafelsilber der vorhergehenden Jahrhunderte keinen Gefallen. Zu sehr erinnerte es an die prunkvollen Tafeln des Ancien Régime. Die bürgerlichen Esstische wurden von Porzellan und Glaswaren dominiert. Das wenige Silbergeschirr wurde durch geringes Dekor ganz auf seine Funktion reduziert. Die Dresdner Schale ist ein gutes Beispiel hierfür.
Kein figürlicher Schmuck durchbricht die harmonische Klarheit. Einzig ein profilierter Ring ziert zurückhaltend den Rand der Schale. Trotz der Vergoldung der Innenseite wirkt die Schale schlicht und funktional. Diese Schlichtheit verleiht ihr die für das Biedermeier so typische Eleganz.
Auf der Unterseite der Schale befinden sich drei Marken. Die erste Marke steht für die Herkunft der Schale, Dresden. Die zweite Marke ist der Jahresbuchstabe, in diesem Fall ein X für 1822. Die dritte Marke besteht aus den Initialen des Silberschmieds, CMK für C. M. Kahle. C.M.
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