Dieser Grabgang wurde von Hosius & von der Marck 1880 unter dem Namen Taenidium alysioides erstmals beschrieben; er ist damit das so genannte Typusexemplar dieses Spurenfossils.
Für die biologischen Wissenschaften sind Typusexemplare sehr bedeutsam. Es handelt sich dabei um einen typischen Beleg für eine neu beschriebene Art, das meist vom Finder bzw. Erstbeschreiber ausgewählt wird. Gibt es später Unklarheiten bei der Bestimmung eines anderen Stücks, kann man am Typusexemplar sehen, wofür ein Name eigentlich steht. Typusexemplare haben daher einen unschätzbaren Wert; mit ihrem Verlust könnte die Gültigkeit einer Art in Frage gestellt werden.
Spurenfossilien sind gewissermaßen fossil gewordenes Verhalten. Dies können Fährten und Trittsiegel sein, Wohnbaue, Bohrlöcher usw.. Die Entstehung und Funktion ist nicht immer leicht zu erkennen, ebenso bleibt der Verursacher oft unklar. Auch hier ist unbekannt, welches Gliedertier genau hier gegraben hat. Deshalb hat die Spur einen eigenen Namen bekommen (Taenidium ist also nicht der Name des Erzeugers).
Alter: ca. 75 Mio. Jahre; Plattenkalke, unteres Ober-Campanium, Oberkreide
Fundort: Sendenhorst, Kr. Warendorf, NRW
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