Das Damenkleid ist besteht aus einem langen Rock und einem Mieder aus bordeauxrotem Seidenatlas. Der Rock mit Besenkante hat die Form des Cul de Paris. Das Mieder ist vorn spitz zu geschnitten. Der breite Einsatz in der vorderen Mitte des Mieders besteht aus weißer bestickter Tüllspitze. Er ist fest mit dem Mieder verbunden und an einer Seite durch Druckknöpfe zu öffnen. Rechts und links davon befinden sich breite Revers, die mit Glasperlen, Kordeln und Quasten verziert sind. Die oben gerafften Ärmel enden mit aufgesetzten Tüllmanschetten und einer Glasperlendekoration. Um den Hals ist ein enger Stehkragen gelegt, der ebenfalls mit Kordeln und Glasperlen bestickt ist. Das Kleid ist mit unterschiedlichen Stoffen gefüttert.
Das zweiteilige Seidenkleid, bestehend aus Rock und Mieder wurde in bürgerlichen Kreisen zu festlichen Anlässen getragen. Die Kleidersilhouette um 1880 hatte die Form einer Linie, die den Hintern betonte (Cul de Paris). Die Tournüre, war so aufgebaut, dass sie einen waagerechten Vorsprung an der hinteren Taille bildete, von dem der Rock herab hing. Dies wurde durch Halbgestelle aus Stahl, Fischbein und/oder Rosshaar erreicht. Um 1870 hatte die Tournüre die ausladene Krinoline abgelöst und somit die Form der Kleider verändert. Um 1888 verschwand der Reifrock endgültig aus der Mode.
Die Kleiderform des Cul de Paris wurde erstmalig um ca. 1700 getragen, danach wieder von 1772-1780 zur Robe de Polonaise und als Tournürenkleider von ca. 1870-1886.
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