Die Schwälmer Braut trägt 9 Röcke übereinander und repräsentiert damit die Wohlhabenheit ihrer Familie. Die Röcke haben z.T. grüne oder grün-lila Seidenbänder als Borten. Die Farben verweisen auf den Status der jungen Frau in der Dorfgemeinschaft, wo nach Mädchen rot, Bräute grün, jung verheiratete Frauen grün und später lila und ältere Frauen schwarz tragen. Die Farben zeigen sich nur im Bänderschmuck der Rockbesätze und an den Bändern der Brauthaube. Zur Festagstracht gehört ein in Sprengtechnik mit goldfarbenen Faden hergestellter, reich bestickter Brustlatz.
Der restliche Teil der Kleidung ist dunkel und erinnert an Kirchgangstrachten.
Die Braut trägt eine geschappelte Haube aus grün-roten Bändern, die mit Nadeln gesteckt ist. Auf der Stirn hat sie ein Gesteck aus grünen Glaskugeln, Flitter und einem Brautpaar aus Pappmaché. Im Rücken befindet sich das sogenannte Brett, ein Kragenmäntelchen aus zwei doppelten Bandfächern. Um den Hals hat sie eine Kette aus Bernstein und eine Kette aus bunten Glaskugeln. Sie trägt Schuhe mit aufwendigen Messingschnallen. Vor den Röcken hält sie ein besticktes Taschentuch aus blauem Leinen.
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