Das Christuskind hat die Rechte segnend erhoben. Die Attribute des Weltenrichters, der Reichsapfel und der Herrschermantel, kontrastieren mit der kindlichen Gestalt. Einzelbildwerke des Jesusknaben sind seit etwa 1300 bekannt und dienten zunächst der Frauenmystik, später auch im privaten Bereich als Andachtsbilder. Neben repräsentativen Kunstwerken existieren aber auch zahlreiche weniger aufwendige Christuskinder, die in Ton, Wachs oder anderen Materialien aus Modeln reproduziert wurden. Sie fanden in einfacheren Haushalten und möglicherweise auch als Spielzeug oder zu erzieherischen Zwecken Verwendung.
Literatur: P. Schmidt-Thomé, Hölzernes Alltagsgeschirr und Spiele aus einer mittelalterlichen Abfallgrube in Freiburg. In: D. Planck (Hrsg.), Der Keltenfürst von Hochdorf. Methoden und Ergebnisse der Landesarchäologie. Katalog zur Ausstellung Stuttgart, Kunstgebäude 1995 (Stuttgart 1995).
Angaben zur Herkunft:
um 1500
Gebrauchsort: Freiburg, Latrine des Augustinereremitenklosters
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