Biccherna-Tafeln sind eine Besonderheit Sienas. Sie spiegeln die herausgehobene Stellung des toskanischen Stadtstaats und den enormen künstlerischen Reichtum der Stadt vom 13. bis zum späten 15. Jahrhundert. Die Bezeichnung der Tafeln leitet sich vom Namen der Sieneser Finanzbehörde ab, die seit dem 13. Jahrhundert Biccherna genannt wird. Einnahmen und Ausgaben der Stadt wurden auf Pergament verzeichnet und am Ende einer sechsmonatigen Haushaltsperiode mit bemalten hölzernen Buchdeckeln versehen. Diese Tafeln folgten anfangs einem festgelegten Bildkanon, nahmen später aber den Charakter autonomer Gemälde an.
Diese Biccherna-Tafel von 1329 zeigt eine Darstellung des Sieneser Kämmerers und vier Wappen. Darunter die Inschrift: QUESTO È LIBRO DE L´ENTRATE DE LA BICCHRNA DEL COMUNO DI SIENA AL TEMPO DI DONO NICOLAO, MONACO DI SAN GALGANO CAMARLENGO, DI NADDO DI MISSERE STRICCHA, ACOLINO DI GADDO MALAVOLTI, CECO DI CURADO PICOLIUOMINI E DI TURINO GHELLI, SIGNORI QUATRO DA CALENDE LUGLIO A CALENDE GENAIO ANNO DETTO. ANNO DOMINI MCCCXXVIIII.
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