Kunstvolle Gitterwerke für Geländer, Portale und Fenster zählen zu den wenig beachteten Raumausstattungen. Dies ist zum einen ihrem oft schlechten Erhaltungszustand geschuldet, zum anderen lassen sie sich in musealen Zusammenhängen nur schwer angemessen präsentieren.
Das aus dem kalligrafischen Formenschatz der Renaissance schöpfende süddeutsche Gitter verschränkt in reizvoller Weise die materialtypischen Motive der Acht und der Raute. Die verschlungene Acht, als Ornament ohne Anfang und Ende Symbol der Unendlichkeit, ist seit dem 16. Jahrhundert weit verbreitet. Die Fenstergitter der Renaissance sind meist in die Wandfläche eingebunden. Erst mit den raumgreifenden Fensterkörben des Barock wird das geschmiedete Gitterwerk zum bauplastischen Detail. LL
Entstehungsort stilistisch: Süddeutschland
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