Wie ein Gemälde wirkt dieser außerordentlich fein und detailreich bemalte Teller. Dargestellt sind vermutlich ein Flussgott und eine Nymphe, deren Sohn die Stadt Mantua gegründet haben soll. Dort lebte Isabella d’Este (1474–1539), die Empfängerin eines umfangreichen Services, zu dem auch dieser Teller gehörte. Ihr Wappen und Tafeln mit persönlichen Sinnbildern hängen im Bild seitlich in den Bäumen.
Der Teller ist ein charakteristisches Beispiel für sogenannte Istoriati-Majoliken, auf denen Geschichten erzählt werden (von ital.: ›storia‹ = Geschichte) – vorwiegend aus der antiken Historie und Mythologie. Vorlagen fanden die Maler im neu entwickelten Medium der Druckgrafik. Nicola da Urbino (nachweisbar 1520–1538), der auch diese Stück geschaffen hat, war der bedeutendste italienische Majolikamaler der Renaissance. SN
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